Meine 20jährige Schwester Sabrina war in ihrem Leben sehr unglücklich, weil alles schief lief.
Seit sie einen Freund hatte, veränderte sie sich von einem lieben und schüchternen Mädchen
zu einem aggressiven, verzweifelten und verschlossenen Menschen. Sie war den Eltern ungehorsam,
beleidigte sie mit Schimpfwörtern und hatte Wutausbrüche. Auch mit uns Geschwistern und Freunden
stritt sie sich.
Ihr Freund ging sehr schlecht mit ihr um. Von ihm wurde sie ungewollt schwanger. Viele gaben ihr
den Rat, die Schwangerschaft abzubrechen. Doch ich erzählte ihr, was Gott davon hielt.
Trotz vieler Probleme, bewahrte Gott das Baby und Sabrina bekam eine süße Tochter.
Beide lebten weiterhin im Elternhaus. Als ich mitbekam, dass es zu Hause wieder Ärger
gab und Sabrina die Eltern beleidigte, gab mir Gott das Verlangen ins Herz, ihr einen Brief zu schreiben.
So schrieb ich einen langen Brief worin ich ihr über das Leben unserer Mutter erzählte,
die es auch nicht leicht gehabt hatte… über den Vers aus der Bibel, wo es heißt,
dass wir Kinder den Eltern gehorsam sein und sie ehren sollen… auch mein tägliches Gebet
für sie schrieb ich ihr auf. Es lautet wie folgt:
„Lieber Gott, ich bitte Dich in Jesu Namen, öffne Sabrina die Augen, dass sie sich aus der
Finsternis zum Licht und aus der Macht Satans zu Dir, Gott, bekehrt. Dass sie Vergebung der
Sünden und einen Platz im Volk Gottes empfängt.“
Sabrina reagierte nicht auf meinen Brief. Doch einige Wochen später sprach Gott auf anderem Wege zu meiner Schwester.
Sabrina erzählt:
Ich war mit meiner Freundin unterwegs.
Auf der anderen Straßenseite kamen uns fünf junge Männer entgegen, die ungefähr in meinem Alter sein mussten.
Einer von ihnen schaute mich sehr eindringlich an und kam auf mich zu.
Er sah ganz normal aus: braune Haare, in Jeans und Hemd gekleidet.
Er nahm meine Hand und fragte mich auf Englisch, ob er mit mir sprechen dürfe und ob ich ihn verstehen könne.
Ich sagte, dass ich ihn nicht verstehe. Daraufhin begann einer seiner Freunde mir zu übersetzen, was er sagte.
Er fragte mich: „Wie heißt du?“
Ich antwortete: „Sabrina.“
Er erwiderte: „Ich muss dir etwas von Gott ausrichten.“
„Ach ja, was denn?“, fragte ich spöttisch.
„Du bist deinen Eltern ungehorsam und ehrst sie nicht. Auch mit deinen Freunden streitest du dich.
Du hast fünf Geschwister. Deine Schwestern wollen dir helfen, aber du stößt sie ab.
Ich wunderte mich sehr. „Woher weißt du das?“, fragte ich. Er antwortete:
„Gott hat es mir gesagt.“ Ich konnte nur erwidern: „Horror!“
„Nein, vor Gott brauchst du keine Angst zu haben“, versicherte er mir.
„Was hast du heute Schönes erlebt?“, fragte er weiter. Ich antwortete:
„Nichts.“ „Auch nichts mit deinem Kind?“, fragte er.
Ich staunte über das, was er sagte, denn woher konnte er etwas von meiner Tochter wissen?
„Du bist eine starke Persönlichkeit und ich sehe viel Liebe in deinen Augen.
Du siehst das Leben sehr negativ, sehe es doch positiv!
Sei glücklich solange du hier auf der Erde lebst, denn das Leben hier ist nicht
so schlimm wie dort unter in der Hölle. Gott möchte nicht, dass du verletzt wirst.
Er will dir helfen, bete zu Ihm. Gehe nicht schlafen, bevor du nicht gutmachst,
was du im Streit angerichtet hast. Und gehe nicht schlafen, bevor du nicht zu Gott gebetet hast!“
Nach einer Weile setzte er fort: „Wofür bist du Gott dankbar?“ „Für das Essen, meine Familie, mein Kind“
sagte ich. „Soll ich dir sagen, wofür ich Gott dankbar bin?“, fragte er. „Ich bin dankbar,
dass ich aus Amerika kommen durfte, um dir von deinen Sündern zu erzählen, obwohl ich
Schwierigkeiten hatte nach Deutschland einzureisen. Du bist in Gefahr und Gott will dir helfen.
Bete zu Ihm. Wenn du dich nicht zu Ihm wendest, wird etwas in deinem Leben passieren,
was du nicht erwartest. Gott will dir solange nachgehen, bis du den Weg zu Ihm wählst.
Darf ich für dich beten?“ Ich willigte ein und er betete für mich. Dann fragte ich ihn,
ob er auch etwas über meine Freundin sagen könnte. Er antwortete: „Nein, ich sollte mit dir reden.“
Als ich wieder zu Hause war, musste ich viel über das Gespräch nachdenken und war ziemlich
erschrocken. Zwei Nächte lang konnte ich nicht schlafen, darum habe ich gebetet.
Ich sagte Gott alles über Leben, meine Probleme, Gefühle und meine Sünden.
Dann bat ich Ihn um Vergebung. Bekehren wollte ich mich aber später, wenn ich mich geändert hatte. […]
Das alles erzählte mir Sabrina, als ich sie besuchte. Sie sagte, dass sie sich jetzt vorgenommen hätte,
immer zu Gott zu beten und wenn sie es schaffte sich zu verbessern, dann würde sie sich auch bekehren.
Darauf antwortete ich ihr, dass sie aus eigener Kraft es nicht schafften würde, sich zu verbessern.
Sie solle sich zu Jesus bekehren und dann würde Er ihr helfen, nicht mehr zu sündigen.
Ich erklärte ihr das Evangelium und alles, was zum Christsein dazu gehört.
Gespannt hörte sie mir zu und ich fragte, ob wir zusammen beten sollen und ob sie ihr
Leben Jesus anvertrauen möchte. Sie wollte es und so betete ich für sie.
Danach ging ich aus dem Zimmer und ließ Sabrina mit Gott allein. An diesem
Tag bekehrte sie sich zu Jesus Christus.
Nun betet Sabrina jeden Tag und liest viel in der Bibel, um mehr über Gott zu erfahren.
Auch ich bete weiter für sie, dass sie geistlich wachsen und bis ans Ende treu bleiben möge.
Das ist die Geschichte meiner Schwester und ich danke dem, der diese Geschichte in
ihrem Leben geschrieben hat! Alle Ehre gehört unserem Herr Jesus Christus.
Er liebt alle Menschen, die Er geschaffen hat und Er rette die, die zu Ihm kommen und bei Ihm bleiben.
Ina Graminsky, Bünde & Sabrina Hertel, Löhne
|